Donnerstag, 15. Oktober 2009

Ausflug mit den deutschen, ehemaligen Volontären

Heute morgen musste ich erstmal feststellen, dass ich meinen Wecker zu früh gestellt hab, und so sind wir schon halb acht und nicht erst halb neun aufgestanden, was aber halb so wild war, zu spät waren wir trotzdem :) Auf gings zu unserm Ausflug mit den ehemaligen Volontären, uns 5 Volos (Deborah kam nicht mit, weil sie sich eine Nasennebenhöhlenentzündung zugezogen hat...) und Dudu und Ishay (Heimleiter und Zooleiter, bzw macht Ishay so viel, dass ich noch keinen Überblick über all das hab). Wir 5 und Sascha (er war vor ein paar Jahren hier Volontär und studiert jetzt in Tel Aviv, er hat uns vor ein paar Wochen schonmal besucht) sind mit Ishay im Savana (Chevrolet) gefahren, war echt lustig. Der Weg führte uns sozusagen durch die Prärie und wir wurden mächtig durchgeschaukelt, außerdem hat man gemerkt, dass ein Einheimischer fährt :D
Zuerst sind wir zu den Höhlen gefahren, in denen sich die Aufständischen unter Bar Kochba (wenn ich das richtig mitgekriegt hab) versteckt gehalten haben vor den Römern. Durch die engen Höhlengänge sind wir auch durchgekrochen, bis auf die, die Platzangst hatten oder denen das generell nicht geheuer war. Es war auch echt eng. Man musste durch die Gänge auf allen vieren kriechen, manchmal ist man aber auch da nicht weitergekommen und mit dem Hintern oben an der Decke steckengeblieben sodass man halt mehr oder weniger robben musste. Zwischendurch kamen immermal kleine "Räume", in denen man in den seltensten Fällen stehen konnte (aufrecht erst recht nicht), manchmal hats grade zu sitzen gereicht, aber es war halt nicht so ein Schlauch wie die Gänge. War schon ein Erlebnis, aber ich war auch froh, wieder Tageslicht zu sehen, meine Knie zu entlasten und wieder aufrecht laufen zu können. Kaum vorstellbar, dass da mal Menschen drin gewohnt, und sogar Tauben gezüchtet haben...
Als nächstes sind wir, wieder durch die Prärie, zu einer Ausgrabungsstätte gefahren, von denen es in Israel unzählige gibt. Dort gab es eine der ältesten, ausgebuddelten Synagogen (bzw ihre "Grundmauern") zu sehen und einen Weinplatz, sprich, das quaderförmige Loch im Boden, in dem die Weintrauben gestampft wurden. Als nächstes sind wir an den Platz gefahren, an dem David Goliath besiegt hat, mit einer Steinschleuder :) Gut, gabs nicht viel zu sehen außer einen schönen, aber kargen Landschaft. Jetzt sollte es aber zum Höhepunkt gehen: die Glockenhöhlen waren dran. Nach einer Einweisung und einem kurzen Picknick gings auf zum Loch... Alle, die´s wagen wollten, sich in die Höhle, deren Boden 30m unter unseren Füßen lag, abzuseilen, legten also ihre Sicherungsklettergurte an und einer nach dem anderen gings ab in die Tiefe. Die Glockenhöhlen sind praktisch ziemlich hohe, runde Höhlen, fast wie ein Gewölbe. Das Gestein ist sehr weich und konnte daher leicht ausgehölt werden. Nur oben, am Erdboden ist das Gestein ungefähr einen Meter dick sehr hart. So haben die Gewölbe nach oben nur ein kleines, rundes Loch von einem Durchmesser von ungefähr 2m. Und durch dieses Loch wurde sich abgeseilt, doppelt gesichert natürlich. Ich hatte echt einen flauen Magen bis ich am Einstieg vorbei war. Dieses ins Loch steigen, die Beine waagerecht an der Wand, das große Loch unter mir und ein mir unvertrautes Seil in meiner Hand war mir echt nicht geheuer... Aber sobald ich dann nach den ersten 1-2m frei hing, im Gewölbe sozusagen, fand ich´s echt cool :) Glücklich und munter unten angekommen hab ich dann noch fleißig Fotos von den nachkommenden Mutigen gemacht und raus aus der Höhle gings ganz normal sozusagen durch den Seiteneingang (wo auch die reingekommen sind, die sich abzuseilen nicht getraut haben). Auf gings zur letzten Station: Dem Restaurant "Kastanie", zu deutsch. Dort haben wir echt gut gegessen und sind danach alle wieder nach Neve Hanna zurückgefahren.
Deborah gehts schon besser, zum Glück. Wir hatten auch noch eine Probe. Außerdem ist Benni auch heute abend gekommen, um seine letzten Sachen und sein geliebtes Fahrrad (dessen Reifen er erst noch flicken musste) zu holen. Er hat nun Arbeit und Wohnung in Tel Aviv und wir haben uns begeistert die Bilder von seinem neuen zu Hause angeguckt. Wohnungssuche in Tel Aviv muss echt schwierig sein, da wurden ihm Wohnungen angeboten "in die würde ich nichtmal mein Fahrrad stellen" (Zitat: Benni).
So, und morgen gehts zu der Gedenkfeier für die verstorbene Frau von Chaim Appel, dem Vorsitzenden des israelischen Neve Hanna-Vereins. Und ich geh jetzt auf kürzestem Weg ins Bett... Fotos kommen später, wie immer ^^

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen