Krankenhausbesuch in Ashkelon

Nachdem gestern unser Internet gestorben ist und nicht mehr in Bewegung zu setzen war, melde ich mich nun erst heute wieder. Wir hatten schon Angst, dass der Router, der keine Lust mehr hatte, ganz kaputt ist und wir nun ein paar Tage ohne Internet leben müssen, nicht auszudenken! :D
Gestern hab ich beschlossen, der Schosch nochmal mit meinem Fuß auf die Nerven zu gehen. Ich konnte erst nach elf zu ihr gehen, weil sie so lange Sitzung hatte. Zu meinem Glück hab ich vorher noch Poulette, die Sekretärin auf dem Flur getroffen und sie wollte auch gleich wissen, was ich angestellt hab. Sie hat sich dann an einen anderen Arzt erinnert (nicht dort, wo ich Sonntag mit Schosch war) wo sie in vergangenen Jahren schon mit Volontären untergekommen sind. Den haben Schosch und Poulette dann angerufen und wenige Minuten später bin ich mit Schosch zu dem Ärztehaus, in dem er arbeitet, aufgebrochen. Er hat sich den Fuß nur kurz angeguckt und war sofort meiner Meinung: nämlich das der Fuß geröntgt werden muss. Also hat er mir eine Überweisung geschrieben, denn in dem Ärztehaus gab es kein Röntgengerät. So bin ich direkt mit Schosch nach Ashkelon ins Krankenhaus gefahren, wo wir die meiste Zeit, wie in Deutschland, mit warten verbracht haben. Ich mochte das Krankenhaus gar nicht. Die Einrichtung sah ziemlich alt aus, die meisten Schwestern, die rumliefen, sahen eher frustriert aus und überall standen Liegen mit wartenden Patienten. Da läuft nicht alles so versteckt wie in Deutschland. Aber Schosch und ich hatten auch zweimal was zu lachen. Beim ersten Mal, als ich aufgerufen wurde und nur anhand des Namen "Schmidit" verstanden hab, dass ich gemeint sein muss. Aus meinem Vornamen haben sie etwas langes, unglaublich kompliziertes gemacht, dass ich gar nicht wiederholen kann ;) Beim zweiten Mal mussten wir lachen, als mir die Röntgenschwester das Blatt mit meinen Daten unter die Nase gehalten hat und mich fragte, ob ich denn tatsächlich 819 Jahre alt bin, denn aus meinem Geburtsjahr hatten sie 1190 gemacht :D Nach dem Röntgen sind wir ein zweites Mal runter zum Orthopäden gegangen, der mir auch gleich eröffnet hat, dass der Zeh gebrochen ist, was der Arzt in Kiryat Gat schon vermutet hatte. Gleich darauf kam eine Schwester und ich musste zwei große, gelbe Antibiotikakapseln schlucken. Keine Ahnung, warum die meisten Tabletten hier bunt sind ^^ Dann hat mir eine andere Schwester den Zeh verbunden. In einer Woche muss ich wieder einen Orthopäden aufsuchen und bis dahin Antibiotika schlucken. Die sind diesmal blau-gelb :) Und mit arbeiten siehts natürlich auch erstmal schlecht aus. Ich vermisse schon meine Kinder und den Zoo und fühle mich ganz einsam :( Aber so hab ich auch mal Zeit zum lesen und ordentlich Hebräisch lernen ^^
Gestern Nachmittag kam Sarah Mösch noch für ein paar Stunden zu Besuch. Sie ist seit ein paar Tagen in Israel. Ich bin mit ihr übers Gelände gehumpelt, was mein Fuß abends furchtbar übel genommen hat, und hab ihr alles gezeigt. Wir haben eine Weile gequatscht und am Abend ist sie weiter nach Ashkelon gereist, wo sie einen Freund besuchen wollte. Von Sarah hab ich auch eine Süßigkeitenlieferung bekommen, Schokolade macht glücklich :) Danke dir!
Abends hab ich dann noch bis halb zwölf mit den Volos, Milan und Marlene draußen gesessen. Wir haben auf dem Schotterweg, der einmal um Neve Hanna rum geht, ein Lagerfeuer gemacht und Jan und Dvorah haben mit der Gitarre Lieder gesungen, war sehr schön :)

Heute morgen war ich schon um 7 wach. Ich schlafe und ruhe einfach zu viel, dass ich nicht mehr müde genug für die Nacht bin... Also hab ich gemütlich gefrühstückt, nun widme ich mich Emails und Blog und dann setze ich mich mit dem nächsten Buch raus an die Sonne.
Euch einen schönen Tag! Vielleicht melde ich mich später nochmal.