Da ich für gestern von Dudu zur "Gartenarbeit" ab beordert wurde, bin ich brav zum Bunker aus- und aufräumen gegangen. Allerdings war ich ganz alleine: Katha und Lorenz mit ihren Familien unterwegs, Kathi immernoch im Krankenlager, Jan musste Putzfrauen, Kinder, Sandwiches und für die Bäckerei fahren. Als ich gemütlich beim Frühstück saß, kam Dvorah mit einem Unheil verkündenden Gesicht in die Küche geschlichen und hat mir umständlich erklärt, sie fühle sich sehr schlecht und wäre krank. Also bin ich alleine in die Unterwelt von Neve Hanna gestiegen. Die erste Dreiviertelstunde hab ich damit verbracht, den Sand von unserem Fußfühlpfad in einen Eimer zu schippen und von oben aus per Schubkarre alles zurück zum Sandkasten zu fahren. 3 Schubkarren voll waren es. Danach hab ich nach und nach allen Krempel, der noch rumlag, rausgebracht und zum Großteil weggeschmissen. Vor der Pause hab ich den Hauptraum des Bunkers ausgefegt und bin dabei schier in einer Staubwolke versunken. Total eingestiebt bin ich zu Pause gegangen. Nach der Pause hab ich noch Nebenräume und Treppen gekehrt und dann war ich 1. kaputt, 2. voller Dreck und Staub und drittens hatte ich eine böse Staublunge. Bis in die Nacht hinein hab ich böse gehustet und es fühlte sich alles andere als gut an. Auf jeden Fall kein gesundheitsfördernder Arbeitsauftrag... Ich sah ein bisschen aus, als wäre ich fürs Theater als Oma verkleidet worden, denn alle meine Haare, sowohl auf Armen, als auch auf dem Kopf, waren grau-weiß. Nach der Dusche bin ich fast sofort ins Bett zur Mittagsruhe verschwunden, musste aber zu viel husten um ordentlich schlafen zu können.
Gegen vier bin ich mit Jael, Rotem, Nadia und Jaels kleiner Tochter Adi in die Stadt gefahren. Wir wollten Sachen für Rotems Bat Mitzwah kaufen, sind aber erstens nicht fündig geworden (erst haben wir den Laden nicht gefunden, dann war schon fast Abendbrotzeit) und dann wurde Jael angerufen, dass sich ihr Sohn beim Sport verletzt hat und sie ihn aus dem Krankenhaus abholen soll. Also war alles ein bisschen chaotisch, morgen versuchen wir nochmal unser Glück :)
Abends saß ich noch bis neun mit Shaked in de Gruppe, wir haben Tee getrunken, Zeitungsrätsel gerätselt und gequatscht.
Heute ist einer meiner letzten Tage in der Pinat Chai gewesen :'-( Ab Sonntag ist Kathi dran. Viel zu tun gab es nicht. Ishay hat eine neue "Zoofreude" entdeckt: die Ziegenmutti mit ihren Jungen, die einzeln in einem kleineren Gehege sind, frei in der Pinat Chai laufen lassen. Zoohund Sophie wollte mit ihnen spielen, die Ziegenmutti fand das weniger witzig und hat eifrig ihre Jungen verteidigt. Die zwei Zicklein sind derweil fröhlich um ihre Mutti rumgehüpft und wenn sie sich mal ausversehen ein paar Meter zu weit entfernt haben, sind sie schnell erschrocken wieder zurück gesprungen. Was für süße kleine Dinger :)
Nach dem Unterricht habe ich angefangen mit Sachen packen. Bettwäsche, die ich hier gekauft habe, Wintersachen, Bücher und andere Dinge, insgesamt gut 10kg, treten morgen den Heimweg an. Lorenz´ Mutti darf dann alles per Post zu mir nach Hause schicken. Vielen Dank dafür!!! Dann hoffe ich mal, dass ich bei meinem Rückflug kein Übergepäck mehr fürchten muss... Gerade eben haben Lorenz (der auch Sachen mitgibt) und ich den Koffer gepackt, pralle voll ist er, und sind mit ihm in die Bäckerei zum Wiegen gegangen, da unsere Waage kaputt ist. Ziemlich genau 20kg gehen auf die Reise.
Mein Bett sieht jetzt wieder aus wie am Anfang: bunt zusammengewürfelte, von Kindern bzw. Gästezimmern abgelegte Bettwäsche. Ein bisschen wie ein erster, kleiner Abschied fühlt sich das an. Probesachenpacken. Mein Schrank und Schreibtisch sind nun viel leerer als vorher. Ich gehe jetzt schlafen, in die alte Neve-Hanna-Bettwäsche, mit Streifen, Wellen und Vierecken...
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen