Samstag, 10. März 2012

Kiryat Gat - Tel Aviv und zurück

Nach langer Zeit nun auch mal wieder ein visuelles Lebenszeichen von mir :)
Ich hatte noch eine wunderbare Zeit in Neve Hanna. Seit meinem letzten Blogeintrag wurde das Wetter schnell und kontinuierlich besser - es ist nun tagsüber so warm wie in Deutschland im Hochsommer und nachts relativ frisch. Montag Abend hat mich Ishay mit dem Jeep mit auf einen Ausflug in die Hügellandschaft genommen (kann man ja nicht Berge nennen...). Wir haben zwar leider außer Kühen keine Tiere gesehen, aber viele Sterne und Jeep fahren in den Hügeln macht einfach Spaß :) . Als wir zurück in Neve Hanna waren, waren auch Tom und Sarah (zwei der Volos vom letzten Jahr) angekommen - so schön sie wieder zu sehen!
Am nächsten Morgen kam auch Rike an. Den Vormittag haben wir in der Pinat Chai verbracht - hier ein paar Bilder der Neuzugänge:

Einige der neuen Vogelarten:



Zwei der elf Ziegenbabys. Dies Jahr gibt es sogar zwei ganz schwarze, was wohl relativ selten ist (zumal es unter den erwachsenen Tieren keine einzige schwarze Ziege gibt...). Die Sonne macht ganz schön müde ;)

Die wohl teuerste Neuerrungenschaft der Pinat Chai: Graupapageien. Sie machen ein Geschrei, wenn man ihnen nahe kommt, unglaublich XD

Das kleine Welpenmädchen ist vermutlich nicht mal zwei Wochen alt, als es von Maya (eine der Erzieherinnen des Tageshortes) und einem älteren Neve Hanna-Kind gefunden wird. Letztendlich hat Ya'el (meine Gruppenmama) die Kleine aufgenommen. So ein niedliches Tierchen!

Ishay mit der neuen Regenbogenboa - ein bisschen sieht man auf dem Bild, wie ihre Schuppen im Sonnenlicht in den Farben des Regenbogens schimmern. Ein wunderschönes und vor allem sehr starkes Tier!

Nachmittags stieg dann in Neve Hanna die große Purimparty. Leider habe ich da kaum fotografiert, aber wir hatten viel Spaß und es waren sooo viele alte Bekannte da :)

Mittwoch Mittag, nach langen Gebettel und Generve, ist Ishay nochmal mit einigen von uns tagsüber raus in die blühenden Hügel gefahren. Auf dem Bild sind von rechts nach links (ganz hebräischer Art) Ishay, Valeria und Mirjam (2 der aktuellen Volos) und Jan und seine Freundin Dörte zu sehen.

Rike (Volo vom letzten Jahr)

Die unzähligen Blümchen in den verschiedensten Arten sind auf den Bildern leider kaum einzufangen. Das viele Grün sieht man trotzdem...

Meine neue Lieblingsblume - sie duftet richtig gut!


Mit Sarah in den Blümchen

Mittwoch spätnachmittags bin ich dann mit Rike nach Tel Aviv in Bennis Wohnung gefahren.
Auch auf Bennis Balkon blüht es nun...

Abends haben wir Anna und Shmuel (Annas Freund) in ihrer neuen Wohnung besucht. Annas Bruder Alexander ist auch gerade mit seiner Freundin Lisa zu Besuch. Wir hatten einen netten Abend in der noch etwas chaotischen Wohnung mit Schrankaufbau und selbst gepresstem Saft. Am nächsten Tag bin ich dann mit Rike im Azrieli-Center gewesen und nachmittags kamen auch Jan und Dörte nach Tel Aviv. Abends, als auch Benni wieder da war, sind wir alle durch Tel Aviv gezogen (natürlich hübsch verkleidet wegen Purim). Auch Itamar kam später dazu. Wir hatten einen sehr lustigen Abend und ich mit dem Äffchenkostüm musste mich von einigen Begeisterten sogar fotografieren lassen :D
Am nächsten Morgen, also gestern, sind wir dann alle ganz zeitig aufgestanden und nach Kiryat Gat gefahren. Dort haben wir Anna, Shmuel, Alexander und Lisa wiedergetroffen, auch Sarah, und Romy und Dvir (zwei Shinshinim aus Bennis Volojahr) sind zu uns gestoßen. Zusammen sind wir in die Gegend von Lachish gefahren und auf unsere große 2-Tages-Tour aufgebrochen, samt Sophie, dem Zoohund. So viele und verschiedene Blumen gibt es wohl selbst auf den Alpenwiesen selten!

Am Anfang der Wanderung:


Bei den Höhlen Me'arot Hazan haben wir gemeinsam fröhlich gepicknickt. Dann sind Anna und ihre 3 Anhängsel wieder zurück gefahren und wir anderen 7 sind weitergelaufen - durch die Hügellandschaft bis zu dem Grab eines Scheichs auf einem Hügel, das heute eine Ruine ist. Von dort kann man Israel in seiner ganzen Breite sehen - in die eine Richtung bis zum Meer, in der anderen Richtung die Hebron Mountains in der Westbank. Dort, auf dem Hügel, haben wir unser Nachtlager aufgeschlagen. Wir haben viel Feuerholz gesammelt und zusammen Stockbrot gemacht - für die beiden Israelis die mit waren etwas völlig Neues :)

Gestern wurden durch die israelische Luftwaffe zwei palästinensische Terroristen im Gazastreifen erschossen. In der Nacht konnten wir von unserem Berg aus den palästinensischen Revangeschlag und die israelische Raketenabwehr beobachten - ein echt makaberes Spektakel. Wir waren zwar viele Kilometer entfernt, aber wie schon erwähnt kann man von dem Berg von einer Landesgrenze zur anderen gucken. Und so haben wir die Geschütze der Raketenabwehr gesehen (bzw. deren Licht) und die Explosionen in der Luft, wenn die feindliche Rakete getroffen wurde, gesehen und gehört. 27 Raketen von insgesamt gut hundert wurden abgefangen, alle anderen sind in unbewohnten Gebieten gelandet. Nicht selten treffen die Palästinenser auch eigenes Gebiet. 3 Israelis wurden verletzt, 12 Palästinenser bei den israelischen Gegenschlägen getötet. Dvir, der selbst noch Soldat ist und bei Gal'ei Zahal (der israelische Army-Radiosender) als Journalist arbeitet, hat uns über die aktuelle Lage immer auf dem Laufenden gehalten. Ein verrücktes Land.
Ganz spät kam noch Itamar vorbei, brachte Feuerholz, Essen vom Artischockenfestival und für mich eine Jacke - die dickste Daunenjacke die ich je gesehen habe! - weil ich schon wieder gefroren hab. Er blieb auch noch eine Weile, wir haben deutsche Schlaflieder gesungen und sind spät schlafen gegangen. Ich hab kaum geschlafen, Isomatten sind einfach nicht so sehr gemütlich, aber am Feuer war es wenigstens warm. Und man kann in den Bergen wunderbar Sterne gucken! Auch wenn es durch den Mond so hell ist, dass selbst die Dämmerung dunkler scheint...

Nach einer für mich also wenig schlafreichen Nacht gab es morgens auf unserem Berg Frühstück.

Des Morgens wurden wir beim Frühstück von zwei Gefährten überflogen:


Nach dem Frühstück haben wir uns auf dem ca. 14km langen Rückweg nach Kiryat Gat gemacht. Schon am späten Vormittag war es richtig heiß, und ich bin sehr stolz auf mich, mich einmal nicht verbrannt zu haben!
Hier haben wir in einem Wald in der Nähe von Kiryat Gat die letzte Pause gemacht. Benni hat sogar richtig Mittagessen gekocht! Es gab Reiseintopf mit viel Gemüse und Pilzen - sehr lecker :)


Heute Nachmittag sind wir wieder in Neve Hanna angekommen - alle völlig erledigt. Mit duschen und essen haben wir dann noch die Zeit bis zum ersten Nach-Shabat-Bus verbracht, dann sind Benni, Sarah und ich wieder nach Tel Aviv gefahren. Hier werde ich morgen (hoffentlich) wieder zum töpfern gehen und abends dann zu Adi in den Norden fahren.
So der Plan. Wer sich um mich sorgt zu Hause: ich halte mich nicht im Schussgebiet der Raketen auf und bin außerdem bei der Botschaft registriert. Und bei Adi im Norden gibt es erst recht keine Raketen... Wobei sich das vermutlich sowieso auf gestern Nacht beschränkt.
So, mal sehen was ich nun mit dem angefangenen Abend noch mache - vermutlich endlich mal mein Schlafdefizit aufholen. Ansonsten: ich habe eine wunderbare Zeit und es geht mir bestens!
Liebe Grüße, nun wieder aus Tel Aviv.

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